© Universal Music
Mit Streams of Thought, Vol. 3: Cane & Abel schließt Black Thought, Frontman der Roots, seine Streams of Thought-Triologie ab.
Nicht wenige Rapper klingen auch nach fast 30 Jahren in der Szene gleich ambitioniert und erfinden sich trotzdem noch neu. Black Thought schafft diesen Spagat regelmäßig. Zusammen mit Producer Sean C entstand mit Streams of Thought, Vol. 3: Cane & Abel ein 13 Lieder umfassendes, 34 Minuten langes Album. Wenn man es ganz genau nimmt, stellt die Platte das Solo-Debüt-Album des 49-Jährigen dar.
Guten Morgen
Streams of Thought, Vol. 3: Cane & Abel ist eine Reise. Black Thought bringt vieles seiner Vergangenheit zur Sprache, nur um das Erlebte in die Gegenwart zu transportieren. Wenn Black Thought im düsteren, fast schon aggressiven State Prisoner vom Straßenleben erzählt nur um dann den Bogen zu seinem jetzigen Leben zu schlagen, erinnert und klingt er mehr denn je wie ein junger Nas. Gerade die erste Hälfte des Albums überzeugt mit vielen harten, aber auch abwechslungsreichen Facetten.
Ein frühes Highlight bietet Good Morning mit den fantastischen Gästen Swizz Beatz, Pusha T und Killer Mike. Auch wenn die vier zusammen sich nicht unbedingt einem gemeinsamen Thema verschreibt, liefern alle Künstler auf ihre Weise ab. Ein echtes Highlight des Rap-Jahres.
Kollaborationen
Der Gastbeitrag der drei Rapper in Good Morning ist bei weitem nicht der einzige auf Streams of Thought, Vol. 3. Portugal. The Man sind gleich drei Mal vertreten, in prominenterer (Nature Of The Beast und Fuel) oder dezenterer Form (Quiet Trip). Gerade bei Nature Of The Beast scheiden sich die Geister: Black Thought singt, Portugal. The Man unterstützen ihn dabei. Eine Indie-Nummer, die nicht wirklich berauschend, aber auch nicht vollkommen unhörbar ist. Dennoch ein Stilbruch im Kontext des restlichen Albums.
Denn Black Thought ist am besten, wenn er einfach Bars spittet. Dabei ist ein klassischer Songaufbau aus Strophe, Refrain, Strophe, usw. absolut nicht notwendig. Auf Thought vs Everybody zeigt Black Thought alles was ihn ausmacht: Flow, tiefe Lyrics, hervorragende Lines.
Dass die Zusammenarbeit mit Portugal. The Man aber auch funktionieren kann, zeigt Fuel. Klar, man bekommt hier Roots-Vibes, aber genau deshalb ist Black Thought überhaupt so erfolgreich.
Black Thoughts Streams of Thought, Vol. 3 kann sich hören lassen. Aufwendige Bars, hochaktuelle Themen, verpackt in solide Produktion. An manchen Stellen fehlt es an Struktur oder wirklich aufregendem. Dennoch ein Album, dass HipHop-Fans Freude bereitet.
Früher Sängerknabe, heute zwischen Fußball, Football und viel Musik. Im Herzen immer Punker.