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Nur zwei Monate nach seinem letzten Album Hollywood legt der Kopf der 187 Straßenbande mit Hollywood Uncut nach.
Diese Review wird relativ kurz ausfallen. Über Bonez MC ist rasch alles erzählt: Drogen, Geld, Sex, Autos, Gewalt – gelebt, vorgetragen, bei den Kids erfolgreich. Alles was er und seine Straßenbande anfasst, scheint zu Gold zu werden.
Da braucht es dann auch keinen großen musikalischen Anspruch. Die Streaming-Goldkuh wird gemolken bis ihr die Milch ausgeht. Diese Erfolgsformel ist nicht neu, scheint aber weiterhin aufzugehen. Angeklagt, die erste Single-Auskopplung von Hollywood Uncut, wird auch eine Woche nach Erscheinen gut 800.000 mal am Tag in Deutschland auf Spotify gestreamt. Wenig verwunderlich bedeutet das auch Platz 1 in den Charts.
Man findet auf Hollywood Uncut nichts, was man nicht schon kennt. Was vor 20 Jahren bei der Berliner Kombo Aggro Berlin noch neu und aufregend war, ist im Jahr 2020 schlichtweg platt. Dass die Themen die Sido, Bushido und Co schon bis ins kleinste Detail beschrieben haben, heute immer noch ziehen, verwundert ebenfalls nicht.
Einzig der omnipräsente Autotune-Einsatz ist neu. Je vernuschelter, desto besser. Ob man die Texte versteht oder nicht macht keinen Unterschied. Wenn Bonez dann auch noch – wie in Jetski – versucht seine Kopfstimme zu bedienen, will er wohl Vielfalt zeigen. Ein bisschen Dancehall-Reggae muss auch Platz finden, in Bubble Gum erklärt Bonez im vermeintlichen Tropen-Flair:
Nein (Ey), ich wollte nie ein Bulle sein (Never)
Weil mit dem Outfit sieht man aus wie so ein Clown (Haha, pow)
Nein, ich wollte viel lieber ein Gangster sein (Ein Gangster)
Mit so ‘nem Benz SL 500 vor mein’m Haus (Brr, ey)
Fair, kann ja jeder so leben wie er möchte. Es gibt einfach sehr wenig außergewöhnliches, was diese Platte irgendwie interessant machen würde. Die Beats, die Features mit seinen 187-Kollegen XL, Maxwell und GZUZ sind allesamt bekannt. Ein Sound, der mittlerweile als Hintergrundmusik laufen kann, weil er gar keine Emotionen mehr hervorruft. Musik die ausschließlich zum Geld machen produziert wurde. Blöd wäre er und seine Kollegen, wenn sie den Hype nicht weiter ausnützen würden. Mehr gibt es nicht zu sagen, außer: Deutschrap ist immer noch nicht fresher denn je.
Früher Sängerknabe, heute zwischen Fußball, Football und viel Musik. Im Herzen immer Punker.