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RUA – DIRTY SOUTH

© Life is Pain

Genre: Deutsch-Rap

Die Münchner Rapperin stellt ihr Talent unter Beweis. Rua ist gekommen um zu bleiben. DIRTY SOUTH ist hochenergetisch und auch abwechslungsreich.

Track by Track

089 (INTRO)

Kleiner Einblick in Ruas Leben und gleichzeitig klassischer Rap-Rückblick auf bisheriges Leben. Bisschen flexen, Cut in der Mitte, funktioniert. Wie eine Lookbook präsentiert sie mehrere Flows, kann lyrisch mit langen Reimketten überzeugen. Beat mit Bläsern ziemlich gelungen.

GASOLINA

Ein Drill-Beat. Uff steht ihr das gut. Richtig böse, tief. Kurz – ein Banger. Rua kleckert nicht, so klotzt sofort. Sogar so viel, dass der erste jemals brauchbare Cotton Eye Joe-Verweis eingebaut wird. Der Song hat nicht die wichtigste Botschaft aller Zeiten parat, haut dir aber alles was nur geht in die Fresse. Das Ding muss man ballern und feiern.

JA,OK

Nicht viel los, tiefe Bässe, bisschen Southside-Einfluss. Rua zeigt Vielschichtigkeit, sowohl in Strophe als auch Refrain. Vermeintlich laid back, Rua aber zu hungrig um sich da komplett zurückzuziehen.

STRAAT

Strophe extrem geil, Hook dafür etwas einfallslos. Sehr bitter, das hätte ein fetter Banger werden können. Lyrisch wird weiter geflext, viel Persönliches gibt es hier noch nicht zu hören – bis auf kleine Rückblicke, in denen sie ihre finanziellen Probleme vergangeer Tage anspricht.

BIG POPPA

Hier passt so ziemlich alles zusammen. Ansteckende Hook, ziemlich eingängiger Beat und Rua wieder sehr böse. Ihre technischen Fähigkeiten sind beeindruckend, sie gleitet mit Leichtigkeit durch ihre Texte und Reimketten. Mit gasolina das Highlight der ersten Album-hälfte.


DIAMANTKRONE

Passiert nicht viel, solider Track, hat aber Füll-Charakter. Zu viele zwei Minuten-Tracks, generell zu viele Tracks. Bei GEIST und COKE LIGHT geht sich’s fast nicht mehr aus. Sind voll ok, aber nicht unbedingt notwendig.

EXTRAS und MOOD als Features. FOURTY bekommt sehr viel raum, zunächst ist gar icht klar, dass es sich um einen Rua-Track handelt. Sie harmonieren aber gut in dieser Pop-Rap-Nummer. Lyrisch passiert hier nicht viel. Mit Mentor PA Sports geht sie MOOD an, hier gibt’s wieder die Mischung aus Gesang und Rap. PA grundsolide – voll ok.

COOL KIDS und KOMM MIT MIR interpolieren oder sampeln sehr bekannte Songs. Cool Kids von Echosmith, während KOMM MIT MIR auf die Cardigans und Lovefool zurückgreift. Namika ist dort auch mit dabei. Schöne Harmonie zwischen den beiden und auch der Song, der Rua endgültig auch als Sängerin manifestiert. Ein Song, der perfekt zu Love Island passen würde, ein etwas untypischer Banger, aber richtig geil.

COCO geht richtig in die Fresse, da gibt’s keinen Weg zurück. Beat komplett fein, Rua drängt nach vorne und dürfte bei mit diesem Song durch jede Wand durchbrechen können. SCHULD behandelt toxische Beziehungen, kommt ruhiger daher, hat aber einen stringenten und gelungenen Aufbau.

WOW schließt das Album und ist der mit Abstand persönlichste Track des Albums. Sie thematisiert die Entführung, disst Haiyti und erzählt wirklich viele Details aus ihrem Leben.

7,7/10